Hotel am Stephansplatz

Ein Hotel am zentralsten Platz der Stadt mit der spektakulärsten Aussicht auf das Wahrzeichen Wiens: eine Herausforderung an Respekt, Stil, Geschichte und nicht zuletzt Technik und Logistik, für ein harmonisches Hide away im Herzen der Stadt.

Auftraggeber: Elsässer GmbH
Ort: 1010 Wien
Status: done
Zeitraum: 2018—2019
Nutzfläche: 2000m²
ÖBA:

A.C.C.

Das Hotel am Stephansplatz führt die Tradition seines bisherigen Konzepts weiter: dem Gast an zentralster Stelle von Wien Geborgenheit und familiärer Gastfreundschaft zu bieten, sodass er von hier aus die Stadt erkunden kann.

Foyer

Bereits das Foyer empfängt wie ein privates Wohnzimmer mit ausgesuchten Möbeln und Details, und wirkt als wäre es über Jahre gewachsen. Und tatsächlich wurden viele Elemente der vergangenen Jahre aufgegriffen, erhalten oder neu interpretiert.

Sammlung

Auch wurden ausgesuchte Möbel übernommen, deren Wertigkeit durch die Zeit zunahm. Besonders die Skulpturensammlung des Eigentümers und die zahlreichen Sammlerstücke aus Alltag und Kunst wurden im Sinne des Wortes in neues Licht gerückt. Licht als zentrales Werkzeug der Orientierung, aber auch der Inszenierung der Objekte im Raum wird in unterschiedlichsten Formen eingesetzt: Leuchtkästen mit Motiven zeigen neue Aspekte des Domes, wirken wie eingeschnittene Fenster, Skulpturenspots erhöhen die Reliefs der Holzoberflächen, Umlenkspiegel am Dach zaubern in den Innenhof Sonnenstrahlen wie durch ein Blätterdach, Led Linien hinterleuchteten lasergeschnittene Stahlkonturen. Besonders letzteres Motiv zieht sich durch das ganze Hotel: Wie Scherenschnitte aus dem Biedermeier sind die Zimmernummern, die Orientierungsschilder oder auch das Vordach aus schwarzem Stahl geschnitten. Diese haptische Komponente findet sich in den 43 Suiten und Zimmern, die Lichtschalter klacken satt bei der Bedienung, alle Materialien – Wollstoff, Stahl und Eiche – sind natürlich und klar.

Himmel

Besonderer Fokus wurde auf die Gestaltung des Innenhofes und den dazu orientierten Räumen gelegt. Für die Betthimmel erlaubt ein neu entwickeltes System per Drehdimmer aus der sonst weißen Fläche eine leuchtende Bildfläche mit Tiefenwirkung zu zaubern.

In der Entwicklung mit Prototypen wurde dieses prägende Element dann für alle Zimmer übernommen. Um den Installationsaufwand im Altbau für die kurze Umbauzeit an dieser logistisch schwierigen Position in der Innenstadt zu optimieren, wurden im Bereich Schreibtisch zahlreiche Funktionen zusammengefasst: Die freigestellte und schallschluckende Rückwand trägt Fernseher, Lichtschalter, Verkabelung und eine Vitrine mit ausgesuchten Snacks für den Gast, in dieser schweben in Doppelglas historische Postkarten vom Stephansdom aus der privaten Sammlung. Selbst die Stehlampe ist integrativer Teil des Raummöbels und übernimmt die Statik des Tisches.

Grafische Ebenen

Die räumliche Gestaltung findet Fortsetzung in der grafischen Ebene: Für die Tapezierung der Schreibtischwände, die auch das TV tragen, wurde eine Abbildung aus dem Jahre 1792 aus der Albertina skaliert und im Farbkonzept des jeweiligen Zimmers eingefärbt. Für die Betthimmel, deren Farbspiele nur auf Knopfdruck sichtbar werden, wurden Naturmotive an der Grenze zwischen Abstraktion und Realität ausgewählt, wobei auch auf die Lichtfarbe Rücksicht genommen wurde, die durch die Farbanteile des Bildes entsteht um eine gemütliche Stimmung entstehen zu lassen. In den Zimmern zum Hof dienen diese Flächen als Raumerweiterung und integrieren eine Tageslichtkomponente. Um den Ausblick in den Hof aufzuwerten und Einblick aus dem Gang zu verhindern, wurde eine 150m2 große Netzplane gestaltet, die bei Tag durch Umlenkspiegel am Dach und bei Nacht durch Scheinwerfer belebt wird. Das Blättermotiv zitiert die Betthimmel und setzt sich in der grafischen Gestaltung des Frieses im gelben Salons und Metallarbeiten fort.

An den Endpunkten der Gänge erhellen Leuchtkästen unterschiedliche Nischen: Flächige SW Fotografien des Domes zeigen neue Sichtweisen des zentralen steinernen Riesen.

Spa

Das „little Spa“ als wohl kleinste Variante eines Wellness Tempels ist bis ins Detail liebevoll durchdacht: In geöltem Eichenholz in Kombination mit Wollstoff finden sich hier alternative Trainingsgeräte wie der Waterrower und seine Derivate mit Blick zum Himmel.

Bar

Die Bar Aragall erhielt einen Relauch und inszeniert noch mehr als bisher die einzigartige Blickbeziehung zum Dom, der die raumhohen Fenster füllt. Für den Abend ist die Beleuchtung blendfrei ausgeführt um Spiegelungen im Glas zu vermeiden.

english text

Tradition and elegance in the very center of Vienna: here you will find the sculpture collection of the private owner as well as careful selected Vienna classics by Thonet, combined with historical graphics of the Albertina and some delicate light tricks like the white canopies of the beds, which turn to colorful paintings by the turn of a switch.